Rund 50 Ausrichterinnen und Ausrichter von Engagementpreisen in Deutschland fanden sich am 5. Oktober 2017 beim Deutschen Olympischen Sportbund in Frankfurt am Main zusammen, um gemeinsam über verschiedenste Themen rund um die Auszeichnung von Engagement in Deutschland zu diskutieren. Die Teilnehmergruppe war sehr divers: von Vertreterinnen und Vertretern öffentlicher Verwaltungen und des gemeinnützigen Sektors bis zu einer Mitarbeiterin eines Unternehmens war alles vertreten.
Am Vormittag hatten die Teilnehmenden zunächst die Gelegenheit sich durch ein Vernetzungsformat näher kennenzulernen. Durch den Tag geleitete die Moderatorin Miriam Janke.
Die erste Diskussionsrunde führten Dagmar Hirche vom Verein Wege aus der Einsamkeit, Julia Sandmann vom Verein Kickfair und die Gründerin von Arbeiterkind.de, Katja Urbatsch über Engagementpreise aus der Preisträgerinnen Perspektive. Die Vereine der drei Diskutantinnen wurden bereits vielfach für ihr Engagement ausgezeichnet, sodass sie sehr reflektiert die Wirkung von Engagementpreisen und auch einige Verbesserungsvorschläge an die anwesenden Ausrichterinnen und Ausrichter von Preisen spiegeln konnten.
Vor der Mittagspause teilte Birger Hartnuß, Leiter der Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz seine Gedanken zur Nachhaltigkeit von Preisen mit dem Publikum. Den Einstieg nach der Mittagspause machte Thomas Kleinebrink, Projektleiter des Deutschen Lesepreises.
Er gab einen Impuls zum Thema Engagement auszeichnen und vermarkten. Bei der Kollegialen Beratung hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in fünf Kleingruppen zu unterschiedlichen Themen auszutauschen. Fünf Kolleginnen und Kollegen hatten im Vorfeld der Veranstaltung eine Frage vorgeschlagen, die sie im Kollegenkreis besprechen wollten. Monika Nitsche vom Luise Kieselbach Preis hat sich mit ihrer Gruppe zu der Frage "Wie können ältere Generationen an Online-Votings herangeführt und dafür qualifiziert werden?" ausgetauscht. Jakob Kunzlmann von Mein gutes Beispiel - Wettbewerb für gesellschaftliches Unternehmensengagement hat in seiner Gruppe die Vor- und Nachteile von der Regionalisierung von Preisen diskutiert. Der dritte Fallgeber war Markus Pins vom Engagementpreis FES-Ehemalige, er diskutierte mit seinen Peers das Thema Erfolgskonzepte und Burnoutgefahren in sozialen Projekten. Eine sehr beliebte Frage unter den Teilnehmenden hatte Dr. Stefanie Richters vom weitergeben - Engagementpreis der Studienstiftung gestellt. Sie wollte wissen, wie die Vernetzung der Preisträgerinnen und Preisträger untereinander am besten funktionieren kann. Die fünfte Fragestellung kam von Markus Vollmann vom Deutschen Nachbarschaftspreis. Er hat mit seiner Gruppe sich zu der Frage beschäftigt, wie bei einer hohen Anzahl von Bewerbern möglichst viele Teilnehmer etwas vom Preis haben - zum Beispiel über Crowdfunding-Aktionen.
Nach dem intensiven kollegialen Austausch hatten alle die Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen über die gemeinsamen Ergebnisse auszutauschen. Den Abschluss des Tages bildete der Impuls von Stephanie Berger, Rechtsanwältin des Deutschen Stiftungszentrums im Stifterverband, zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von Preisen.
Das Resümee des Vernetzungstreffens ist, dass sich die Ausrichterinnen und Ausrichter der Preisen für Engagement häufig mit ganz ähnlichen Fragestellungen und Themen auseinandersetzten und der kollegiale Austausch untereinander daher als sehr fruchtbar empfunden wurde.