Wasserball gehört in der Bundesrepublik zu den absoluten Randsportarten, im Fernsehen kommt es so gut wie nicht vor. Kein Wunder, dass der Sport unter Nachwuchssorgen leidet und in Gelsenkirchen 2013 der Spiel- und Trainingsbetrieb komplett eingestellt werden mussten. Dass es trotz des Imageproblems gelingen kann, junge Menschen für diesen spannenden Sport zu begeistern, hat der junge Wasserballer Hüseyin Oruç Özdemir unter Beweis gestellt. Quasi aus dem Nichts hat er eine Wasserballjugend aufgebaut. Mittlerweile sind zwei Mannschaften (U12 und U16) im Spielbetrieb. Geschafft hat er das vor allem durch unermüdliches Werben für seinen Sport und durch die Weitergabe seines Wissens. So betreut er die Teams, die er aus dem Boden gestampft hat, seit 2013 selbst als Trainer. Mit viel Herzblut organisiert er darüber hinaus regelmäßig Trainingslager, um die Teams zusammenzuschweißen. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass es ihm gelingt, Jugendliche mit vielfältiger Lebens- und Migrationsbiografie zu integrieren. Noch ist das eher eine Seltenheit in der deutschen Wasserball-Landschaft. Dem hervorragenden ehrenamtlichen Engagement von Hüseyin Oruç Özdemir ist es zu verdanken, dass der Wasserball in Gelsenkirchen wieder eine Zukunft hat.