Auf einem komplett versiegelten, unbelebten Platz und Angstraum hinter dem Wilhelm-Hack-Museum entstand im Laufe von 12 Jahren eine grüne Oase. Dort trifft sich eine heterogene, die Stadtgesellschaft widerspiegelnde Gemeinschaft von rd. 120 Hobby-Gärtner*innen aus ca. 15 Nationen. Im Vordergrund steht nicht nur eine effektive Mikrolandwirtschaft zu betreiben, sondern schöne, gemeinsame lebensbereichernde Momente zu schaffen durch gemeinsames Gärtnern, Lernen, Malen, Musizieren und Feiern. Sprachkenntnisse, Einkommen, Bildungsgrad, Religion, Herkunft, Alter, Geschlecht oder Behinderungen spielen keine Rolle. Das WIR steht im Vordergrund und wird durch stetiges Engagement, Kreativität und Eigeninitiative aktiv gelebt. Workshops, Veranstaltungen und Kooperationen mit lokalen Akteur*innen im Grünen bieten eine Alternative zu sozialer Isolation, politischer Polarisierung und Intoleranz im urbanen Raum. Gemeinschaft, Kultur und Integration werden täglich gelebt, Freundschaften wachsen und gedeihen den Pflanzen gleich. Inmitten eines sozialen Brennpunktes dient der Garten als Lern- und Begegnungsstätte, als öffentlicher, experimenteller, kostenfreier Raum und kultureller Veranstaltungsort. Er hilft, wichtige Brücken zu schlagen und soziale wie kulturelle Barrieren abzubauen. Zwischen Garten und Museum findet ein reger Austausch statt. Hemmschwellen und Berührungsängste lassen sich so ganz einfach abbauen. Kunst- und Gärtnervolk finden locker zusammen.