Die Buntmacher*innen engagieren sich seit Herbst 2018 aktiv und rein ehrenamtlich in Chemnitz für die Stärkung des Zusammenhalts in der Stadtgesellschaft, für das solidarische Miteinander und den Schutz der demokratischen Grundwerte. Mit niedrigschwelligen und einladenden Aktionen im öffentlichen Raum gehen sie unvoreingenommen und wertschätzend auf die Menschen zu und regen sie im offenen Austausch zum Mittun und Mitgestalten an. lm Zuge der Corona-Pandemie haben sie neue digitale oder möglichst kontaktfreie Angebote und Projekte entwickelt und sind damit auf unerwartet große Resonanz gestoßen. So beteiligten sich u.a. an dem von ihnen initiierten demokratischen Abstimmungsprozess zur Gestaltung der im Ehrenamt umgesetzten Bunten Treppe in Chemnitz analog und digital knapp 3.000 Menschen. Die am 9. November im Gedenken an die Geschehnisse der Pogromnacht organisierten Lichterwege beschränkten sich coronabedingt 2020 und 2021 auf die Beleuchtung aller Stolpersteine der Stadt mit kleinen LED-Lichtern. Die mediale Reichweite war groß und überregional. ln ehrenamtlicher Heimarbeit nähten sie ab Februar 2021 aus alten Kulturbannern weit über 500 Taschen und Rucksäcke (Kollektüten), die sie für einen Solibeitrag verkauften. Das Soligeld, immerhin 8000 Euro, reichen sie an lokale, von der Pandemie betroffene Kultur- und Sportprojekte weiter und unterstützen neue Projektideen aus der Zivilgesellschaft.