Spätestens seit der verstärkten Zuwanderung von Asylsuchenden in 2015 ist das Thema Flucht und Migration in der Öffentlichkeit fest verankert. Besonders Kinder und Jugendliche haben aber oftmals Schwierigkeiten, die Debatte, die häufig von rechtspopulistischen und fremdenfeindlichen Aussagen geprägt ist, aufgrund ihrer Komplexität einzuordnen. Die Stimme der Betroffenen bleibt in der Debatte oftmals ungehört. Seit 2017 besuchen daher ehrenamtliche Tandems, bestehend aus jungen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung, Schulklassen und setzen Projekttage zum Themenfeld Flucht um. Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren wird in den Workshops auf spielerische und interaktive Art und Weise Hintergrundwissen zu weltweiten Fluchtursachen und -bewegungen in der Gegenwart und der Vergangenheit vermittelt, etwaige Vorurteile werden durch Gespräche mit Betroffenen und gemeinsamen Reflexionen hinterfragt und Handlungsoptionen für die Stärkung des solidarischen Miteinanders erarbeitet. Quiz- und Rollenspiele, Simulationsübungen und Filmanalysen ermöglichen es den Teilnehmenden, mit Spaß und Kreativität zu lernen. Ziel des Projektvorhabens ist es, die Ankommenskultur für Menschen mit Fluchterfahrung zu stärken. Im Mittelpunkt steht dabei die Reflexion der Kinder zu Vorbehalten und Formen der Diskriminierung von Geflüchteten. Dazu sollen die Teilnehmenden zu Ungerechtigkeiten und Benachteiligung sensibilisiert und ermutigt werden, sich für eine solidarische Gesellschaft einzusetzen.