Im "Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance" verwendet Marie Krüerke nur Pflanzen und Materialien, die weggeworfen und von ihr vor der Vernichtung gerettet wurden. So möchte sie einerseits aufzeigen, wie viele Konsumgüter entsorgt werden, ihnen andererseits ein neues Leben schenken und darüber hinaus die Lebensqualität in der Nachbarschaft erhöhen. Die Grünfläche liegt zwischen Straße, Parkplätzen, Rad- und Fußweg vor ihrer Haustür. Ökologische Habitate wie eine Wassertränke, ein Sandbad, ein Weidentipi mit Nistmaterial, Totholz und Steinhaufen sollen Vögeln und Insekten Lebensraum und Nahrung bieten. Inzwischen hat sich das Beet zu einem beliebten Blickfang in der Nachbarschaft entwickelt. Einerseits bleiben immer wieder Kinder stehen, um neugierig zwischen die dichten Stauden zu spähen. Andererseits legen ältere Menschen ihren täglichen Spaziergang so, dass sie an der Grünfläche vorbei kommen und die ständigen Veränderungen des Knospens, Aufblühens und Samentragens mitverfolgen können. Sie freuen sich immer, wenn Marie Krüerke gerade gießt oder abgestorbene Pflanzen entfernt, um ein spontanes Gespräch zu führen. Hier erlebt sie, wie wichtig es den Senior:innen ist, gesehen zu werden und als kleinen Beitrag ein paar Tipps aus eigener Expertise geben zu können.