Die Initiative „Essbare Stadt Nürnberg“ des Vereins Bluepingu e.V. verwandelt seit 2019 öffentliche Räume in gemeinschaftlich nutzbare, essbare Gärten – sogenannte „Naschgärten“. Ziel ist eine gerechtere, enkeltaugliche Stadt, die von ihren Bewohner:innen aktiv mitgestaltet wird. Über zehn solcher Gärten sind bereits entstanden – frei zugänglich, ganzjährig offen und ohne Konsumzwang. In den Naschgärten wachsen Gemüse, Kräuter, Beeren und Obst, die ausdrücklich von allen geerntet werden dürfen. So entstehen niedrigschwellige Orte der Begegnung, an denen Nachbarschaft, Umweltbildung und Teilhabe konkret erfahrbar werden. Die Gärten basieren auf Selbstorganisation, ökologischen Prinzipien und dem Commons-Gedanken: Ressourcen wie Saatgut, Werkzeuge oder Wissen werden geteilt, Entscheidungen gemeinsam getroffen. Das Engagement richtet sich bewusst gegen Ausgrenzung, Vereinzelung und die zunehmende Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Regelmäßig finden Workshops, Bauaktionen und Treffen statt. Die Aktiven unterstützen interessierte Gruppen bei der Flächenakquise, Gartenplanung und Organisation. Dabei wird eine inklusive, solidarische Kultur gelebt: alle sind eingeladen mitzumachen – unabhängig von Herkunft, Alter, Einkommen oder Vorerfahrung. Was das Engagement besonders macht: Es schafft nicht nur grüne Oasen in der Stadt, sondern auch lebendige Räume für Gemeinschaft, Mitbestimmung und nachhaltiges Stadtleben. Die Essbare Stadt Nürnberg ist damit ein mutiger, kreativer Impuls für eine Stadt von morgen – gestaltet von denen, die sie bewohnen.