In Gelsenkirchen leben viele Menschen am Rande oder bereits unterhalb der Armutsgrenze. Gelsenkirchen packt an – Warm durch die Nacht ist im Dezember 2014 als kleine Bürgerinitiative entstanden; ein paar wenige Menschen, die mit einem Einkaufstrolli abends Obdachlose mit einer Suppenterrine und warmen Getränken versorgt hat. Idee war, eine Lücke zu schließen zwischen den offiziellen Anlaufstellen, die in der Regel mittags schließen und die bedürftigen Menschen „warm durch die Nacht“ zu bringen. Der Zulauf von „Gästen“ (so nennen wir die Menschen, die abends zu uns kommen) wurde immer größer, so dass 2016 ein Verein gegründet wurde. Drei bis fünfmal die Woche werden 50 bis 100 Menschen versorgt. Über das Verteilen von Nahrungsmitteln sind im Laufe der Zeit weitere Aufgaben dazu gekommen: so werden warme Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke, Hygieneartikel zur Verfügung gestellt. Bei Bedürftigen mit Wohnung konnte auch das ein oder andere Möbelstück vermittelt werden. Finanziert wird die Arbeit ausschließlich über Spenden der Gelsenkirchener Bürger und ortsansässigen Firmen. Zu den abendlichen Touren gehören vor allem auch Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe. Zuhören, die „Freunde von der Straße“ aufbauen, die richtige Anlaufstelle nennen. Falls gewünscht, werden Amtsgänge, Therapien u.ä. begleitet. So ist „Warm durch die Nacht“ im Laufe der Zeit für viele zu einer Ersatzfamilie geworden.