Pflasterstube Kaiserslautern

- Ansprechpartner:in: Andreas Keller
- Organisation: Pflasterstube Kaiserslautern
- Themen: Gesundheit, Integration und Diskriminierung, Soziales
- Ort: Kaiserslautern
Über viele Jahre machten wir die Erfahrung, dass sich Menschen ohne Krankenversicherung wie Wohnungslose oder Menschen in prekären Lebenslagen in Arztpraxen nicht willkommen fühlen und ihre gesundheitlichen Probleme vernachlässigen. Weil wir erlebten, wie das zu bedrohlichen Krankheiten führen kann, bauen wir zu ihnen ein vertrauensvolles Verhältnis auf, in dem medizinische Hilfe möglich ist. Unser Glaube: Niemand in Not darf ohne medizin. Hilfe bleiben!
Seit elf Jahren arbeitet die Pflasterstube Kaiserslautern an der medizinischen Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung: Wohnungslose, Menschen aus sozialen Brennpunkten, Menschen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung. Die Hilfe ist unabhängig von Religion oder Herkunft. Die Einrichtung besteht aus ehrenamtlich arbeitenden Ärzten/innen, ausgebildeten Krankenschwestern und weiteren Helfern/innen und finanziert sich nur durch Spenden. Träger ist eine kath. Pfarrei. Mit Zuwendung und medizinischer Versorgung soll das Selbstwertgefühl der Hilfesuchenden gestärkt werden, damit sie selbst ihre Zukunft in die Hand nehmen. Kontakt kann über eine 24/7-Hotline aufgenommen werden. Die medizinische Versorgung erfolgt dann in einem ständigen Behandlungsraum der Einrichtung - bei Wohnungslosen auch am Aufenthaltsort. Zusätzlich findet eine niedrigschwellige monatliche Veranstaltung statt mit reichhaltigem Essen, Ausgabe von Hygieneartikeln und der Präsenz des medizinischen Teams, weil Patienten in prekären Lebenslagen oft nur in Notfällen oder bei starken Schmerzen medizinische Hilfe suchen. Die Pflasterstube erreichte die Einrichtung einer Clearingstelle im Caritaszentrum von Kaiserslautern, in der Nichtversicherte über die Wiederaufnahme in eine Krankenversicherung beraten werden. Sie vermittelt ihre nichtversicherten Patienten an diese Clearingstelle, um ihnen einen Ausweg aus der prekären Situation eines Lebens ohne Krankenversicherung zu ermöglichen.