Stadtrundgänge aus Betroffenenperspektive
- Ansprechpartner:in: Jennifer Fielding
- Organisation: querstadtein e.V.
- Themen: Bildung, Demokratie und Partizipation, Engagement für Engagement, Europa und Internationales, Geschlechtergerechtigkeit, Gesundheit, Integration und Diskriminierung, Inklusion, Kultur und Musik, Bürger- und Menschenrechte, Kirche und Religion, Soziales, Umwelt- und Naturschutz, Wohnen und Nachbarschaft, Sonstiges
- Zielgruppen: Kinder und Jugendliche, hilfe- oder pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund, finanziell oder sozial schlechter gestellte Menschen, LGBTQI+, Sonstige
- Ort: Berlin
Auf unseren Stadtrundgängen teilen wir gelebte Erfahrungen – vom Alltag in der alten Heimat bis hin zu Wendepunkten, die von Angst, Schmerz, Hoffnung und Widerstandskraft geprägt sind. Unsere Lebensgeschichten sind keine Zahlen und Statistiken, sondern real und authentisch. Durch diese Offenheit und den gegenseitigen Austausch hier vor Ort lernen wir, einander tiefer und als Teil der gleichen Gesellschaft zu verstehen.
Bei querstadtein führen ehrenamtliche Bildungsakteur:innen zu den Themen Flucht & Migration sowie Wohnungs- & Obdachlosigkeit durch Berlin. Die Stadtrundgänge aus Betroffenenperspektive sind ein Format der politischen Bildung. Ziel ist es unterrepräsentierte Perspektiven sichtbar zu machen und gesellschaftliche Teilhabe zu fördern. 2024 wurden 770 Stadtrundgänge durchgeführt. Bei den Rundgängen aus migrantischer Perspektive liegt ein besonderer lokaler Schwerpunkt auf dem diversen Bezirk Berlin-Neukölln mit derzeit sieben verschiedenen Stadtrundgängen. Mehr als zwei Rundgänge werden hier wöchentlich durchgeführt (108 fanden 2024 statt, im ersten Halbjahr 2025 bereits 75). Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung führen durch Neukölln und thematisieren gesellschaftspolitische und strukturelle Herausforderungen aus persönlicher Sicht. Jeder Rundgang wird individuell biografisch entwickelt mit jeweils eigenen Themenschwerpunkten und Narrativ. Ehrenamtliche sowie wissenschaftliche und pädagogisch-didaktische Honorarkräfte unterstützen die Erarbeitung. Die Stadtführer:innen werden für ihre Tätigkeit als politische Bildner:innen qualifiziert und gecoacht. Das Engagement von querstadtein e.V. ist besonders, weil es eine inklusive Plattform schafft, auf der nicht über, sondern mit Betroffenen gesprochen wird. Die Stadtführungen ermöglichen direkte Begegnungen, Dialog auf Augenhöhe und bauen Berührungsängste und Vorurteile ab. So wird aktiv gegen gesellschaftliche Spaltung, Diskriminierung und die Verbreitung von Falschinformationen gearbeitet. Das Projekt leistet damit einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung demokratischer Werte, zu einem solidarischen Miteinander und zu einer vielfältigen, offenen (Stadt-)Gesellschaft.