GMS goes JVA - eine Gefangenenzeitung ensteht
- Ansprechpartner:in: Nicole Sonnenbaum
- Organisation: Justizvollzugsanstalt Herford
- Themen: Bildung, Demokratie und Partizipation, Integration und Diskriminierung, Inklusion, Soziales
- Ort: Herford
Oberstufenschülerinnen und -schüler des Georg-Müller Gymnasiums in Bielefeld verfassen regelmäßig mit Häftlingen der JVA Herford die Gefangenenzeitung „POPSHOP“. Die Kooperation besteht bereits seit vielen Jahren. Da die Gefangenenzeitung jedoch ab 2016 nicht mehr erschienen ist, ergreifen Schülerinnen und Schüler im Herbst 2018 erneut die Initiative. Ein neues Team entsteht. Alle drei Wochen findet außerhalb von Corona eine Redaktionssitzung in der JVA statt. Dabei lernen die Jugendlichen die begrenzten Möglichkeiten des Jugendstrafvollzugs kennen: Eine Begegnung ohne Begleitung durch JVA-Bedienstete ist nicht zulässig. Die Themensuche spiegelt die unterschiedlichen Lebenswelten, Denkweisen und Bedürfnisse wider. In der Kommunikation trainieren junge Häftlinge automatisch eine weniger harte Sprache als sie gewohnt sind. Da sie nicht selbstständig im Internet recherchieren, telefonieren oder mailen dürfen, sind sie in der Materialsuche vollkommen auf die Absprachen und Zuverlässigkeit der Schülerinnen und Schüler angewiesen. Außerhalb der Redaktionssitzungen geschieht die Kommunikation, Material- und Artikelsammlung über die digitale Schulplattform TEAMS, zu der die Pädagogin der JVA Zugang hat. Sie gibt die Inhalte mündlich oder gedruckt an die Häftlinge weiter. Während der COVID 19-Pandemie muss die Redaktionsarbeit der Jugendlichen drinnen und draußen räumlich getrennt stattfinden. Trotzdem entstehen weiter drei Ausgaben pro Jahr.