Auf den Spuren jüdischen Lebens in Bad Ems
- Ansprechpartner:in: Elisabeth Knopp
- Organisation: Goethe-Gymnasium Bad Ems
- Themen: Bildung, Demokratie und Partizipation, Bürgerrechte, Menschenrechte, Religion
- Ort: Bad Ems
Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums Bad Ems setzen Zeichen gegen Antisemitismus: Sie erinnern an das ehemals blühende jüdische Leben in ihrer Heimatstadt und an seine Vernichtung durch die Nationalsozialisten. Im Sommer 2019 begaben sich fünf Zehntklässlerinnen auf die „Spuren jüdischen Lebens in Bad Ems“. Aufbauend auf ihrer Recherche vor Ort erstellten sie Videos mit O-Tönen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, historischen Fotos und Dokumenten. Sie berichten von Kaufmanns- und Handwerkerfamilien, von Freundschaften, Ausgrenzung und Verfolgung. Sie schildern das religiöse Leben in der Synagoge und beschreiben den Überfall der Nazis auf das Altersheim am 10.11.1938. Sie lenken den Blick auch auf die seit den 80ern von Bürgerinnen und Bürgern errichteten Gedenk- und Mahntafeln. Online sind die Videos als „Stadtspaziergang“ auf jewish-places.de verfügbar. Ihr Projekt präsentierten die Schülerinnen anlässlich der Verleihung des Rolf-Joseph-Preises 2019 im Jüdischen Museum in Berlin, auf der Jugend-schreibt-Seite der Frankfurter Allgemeinen sowie in Interviews der Rhein-Lahn-Zeitung und von swr 3 und SAT 1. Mit ihren Videos und einem Gedenkgang motivierten sie Schülerinnen und Schüler einer 8. Klasse, ein fiktives Tagebuch zur jüdischen Geschichte in Bad Ems zu verfassen. Es erhielt den Rolf-Joseph-Preis 2020. Gemeinsam wirkten die Schülerinnen und Schüler 2019 und 2020 bei Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht mit. Weitere Gedenkgänge sind geplant.