UNbekanntes UNbehagen
- Ansprechpartner:in: UNbekanntes UNbehagen
- Organisation: Flüchtlingshilfe Bonn e.V.
- Themen: Integration und Diskriminierung, Demokratie und Partizipation
- Ort: Bonn
Es ist an der Zeit, geflüchteten Menschen die Chance zu geben, selbst aktiv zu werden und der Zivilgesellschaft, von der sie viel Unterstützung erfahren haben, etwas zurückzugeben. Auch das ist Teil einer gelungenen Integration.
Eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind Angst und Unsicherheit. Individuell empfundene, oft diffuse Ängste finden Widerhall in zunehmend geschlossenen Kommunikationsblasen und werden dort kollektiv verstärkt. Auch in der Integrationsarbeit ist wahrzunehmen, dass sich der Dialog zwischen den einzelnen sozialen Gruppen immer schwieriger gestaltet. Mit diesem Projekt möchte die Flüchtlingshilfe Bonn e.V. Menschen mit und ohne Fluchtbiografie zusammenbringen, die sonst eher über- als miteinander sprechen. Dabei setzt sie auf den innovativ-kreativen Ansatz der Gamification: Das UNbekannte UNbehagen ist ein mobiler Live-Escape Room, der die Aufnahmegesellschaft kostenlos zu einem spielerischen Perspektivwechsel einlädt. Junge Geflüchtete haben ihn konzipiert und gemeinsam mit Freiwilligen ohne Fluchthintergrund umgesetzt. Im Frühjahr 2022 öffnete die fiktive Republik Fremdistan erstmals ihre Grenzen, um „Schutzsuchende“ aufzunehmen. Um andere Initiativen zur Nachahmung zu ermutigen, wurde das Pilotprojekt in einem Handbuch dokumentiert und unter CC-Lizenz veröffentlicht. Auch das Equipment kann kostenlos entliehen werden. In drei eigenen und drei externen Spielzeiten haben so bereits über 2.500 Menschen eine „Aufenthaltserlaubnis“ erspielt und sich im Anschluss mit den geflüchteten Spielleiter:innen über das Erlebte ausgetauscht. Für viele Besucher:innen war das die erste persönliche Begegnung mit geflüchteten Menschen.