75% der Menschen in Deutschland nehmen die öffentliche Debattenkultur als zunehmend hasserfüllt wahr (Studie „Die andere Deutsche Teilung“, 2019). Um dem Verharren in Filterblasen entgegenzuwirken, möchte das Projekt Menschen in Austausch bringen, die einander sonst eher nicht begegnen. Daher haben sie 2017 eine schwimmende Wanderbühne gebaut, die seitdem durch den ländlichen Raum Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsen-Anhalts tourt und auf der Bühne aktuelle gesellschaftliche Streitthemen verhandelt. Die Stücke sind inspiriert durch Gespräche mit dem Publikum und behandeln Themen der Menschen vor Ort. Sie werden anhand lokaler Recherchen selbst geschrieben. Die Künstler*innen sind auch vor und nach den Vorstellungen präsent und laden Publikum und Passant*innen zum Gespräch ein. Ziel ist es, ein möglichst vielfältiges Publikum anzusprechen und miteinander in Austausch zu bringen. Das Theater richtet sich daher an Menschen aller Bildungs-, Alters und Einkommensgruppen. Um leicht zugänglich zu sein, finden die Veranstaltungen wohnortnah und kostenlos am Ufer statt, meist im öffentlichen Raum. Die Stücke haben den Anspruch, sowohl für ein theaterfernes Publikum verständlich und unterhaltsam zu sein, als auch vielschichtig und überraschend für ein kulturerfahrenes Publikum. So entsteht im Zentrum der Tour-Orte ein geselliger Treffpunkt: Einheimische und Besucher*innen kommen zusammen, um Theater zu erleben und darüber ins Gespräch zu kommen, oft noch stundenlang.