Tschernobylinitiative Ottendorf-Okrilla e. V.

Tschernobylinitiative Ottendorf-Okrilla e. V.
Foto: Tschernobylinitiative Ottendorf-Okrilla
  • Name:  Kees van der Kamp
  • Organisation:  Tschernobylinitiative Ottendorf-Okrilla e. V.
  • Themen:  Europa und Internationales, Eine Welt, Kinder und Jugendliche, Soziales, Sonstiges
  • Ort:  Ottendorf-Okrilla
Nominiert von: Sächsischer Bürgerpreis

Der Verein hilft strahlengeschädigten Kindern und Familien in der belarussischen Region Buda-Koschelewo. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 sind in Belarus 70 Prozent der Radioaktivität niedergegangen. Die Gegend ist auch noch 35 Jahre danach verstrahlt; die Hälfte der damals freigesetzten Radioaktivität ist noch immer da, denn es ist für Cäsium gerade erst eine Halbwertzeit abgelaufen. Viele Opfer von Tschernobyl sind heute noch gar nicht geboren; inzwischen leidet die dritte Generation unter den Krankheiten, die auf Veränderungen im Erbgut zurückzuführen sind. Der Verein arbeitet seit vielen Jahren eng mit einer Belarussischen NGO zusammen, deren Mitglieder damit jeden Tag enormen Mut beweisen. Jährlich kommen 20 bis 25 Kinder aus Buda-Koschelewo nach Ottendorf-Okrilla in die Erholungsferien. Durch den Kuraufenthalt wird die Strahlenbelastung der Kinder um 30-60 Prozent verringert. Außerdem fährt die Initiative zwei Mal im Jahr Hilfstransporte nach Belarus – mit Waren des täglichen Bedarfs, Kleidung und Spielsachen, aber auch Mobiliar und Fahrrädern sowie Spezialbedarf für behinderte Kinder. Die Pandemie erschwert diese Hilfstransporte derzeit und macht die Kinderferien unmöglich. Die derzeitige Kriegssituation stellt unsere gesamte Arbeit derzeit in Frage. Der Verein engagiert sich seit dem Kriegsausbruch zusätzlich in der Ukrainehilfe.

Nominiert für den
Deutschen Engagementpreis
2022