Zum zwölften Mal wurde am 3. Dezember der Deutsche Engagementpreis an freiwillig Engagierte vergeben. Die Verleihung des Preises wurde in diesem Jahr in Kooperation mit dem TV-Sender ALEX Berlin durchgeführt und aus seinem Studio live übertragen. Von den 383 Nominierten des Deutschen Engagementpreises wurden sechs herausragend engagierte Personen und Projekte ausgezeichnet.
Prominente Laudatorinnen und Laudatoren würdigten die Preisträgerinnen und Preisträger, darunter die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Christian Kipper, Geschäftsführer Deutsche Fernsehlotterie und Stiftung Deutsches Hilfswerk, Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG und Beiratsvorsitzender der Deutsche Bahn Stiftung gGmbH sowie der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Gerald Asamoah. Die Juristin und Ehefrau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, betonte in ihrer Laudatio die Bedeutung aller Engagierten für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen sowie Jurymitglied, gab einen Einblick in die Juryarbeit beim Deutschen Engagementpreis.
Äußerst anerkennend und professionell führte die Moderatorin Jana Pareigis durch die Veranstaltung. Für das künstlerisch hochwertige Rahmenprogramm sorgten dieses Jahr die Wee Dance Company des Gerhart Hauptmann Theaters Görlitz und ein Beitrag der Sängerin Sarah Matberg und des Pianisten Matthias Stoetzel.
Den ersten Preis an diesem Abend übergab Burkhard Wilke, der Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und Jurymitglied. Er würdigte in seiner Laudatio Bashar Hassoun für sein Engagement in der gemeinnützigen Organisation FREEARTUS in der mit 5.000 Euro dotierten Kategorie „Grenzen überwinden“. Hassouns Ziel ist es, Menschen aus verschiedenen Kulturen mit den Mitteln der Kunst zusammenzubringen und geflüchteten Menschen Zukunftsperspektiven zu geben. 2017 wurde das LAWRENCE in Berlin eröffnet – ein Restaurant aber zugleich auch Kulturzentrum, Galerie und Coworking-Space. Seit seiner eigenen Flucht aus Damaskus nach Deutschland setzt sich Bashar Hassoun dafür ein, geflüchtete Menschen aktiv in die Gesellschaft einzubinden und Arbeitsplätze zu schaffen.
Beim einem vorab aufgezeichneten Gespräch mit Jana Pareigis betonte die Familienministerin Franziska Giffey die besondere Bedeutung den Menschen für ihr Engagement zu danken - vor allem in der derzeitigen Pandemie-Situation. Ihr liege es sehr am Herzen, neue Wege für die Anerkennung finden und aus dem Grunde die Preisverleihung als Sendung stattfinden zu lassen.
Den nächsten Preis in der Kategorie „Chancen schaffen“ erhielt der Verein Gefangene helfen Jugendlichen e.V. aus Hamburg. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG und Beiratsvorsitzende der Deutsche Bahn Stiftung gGmbH, Dr. Richard Lutz, würdigte den Verein in einer Video-Laudatio. Um ein Abgleiten in die Kriminalität zu verhindern, führt der Verein Präventionsprojekte mit gefährdeten Jugendlichen durch, indem er sie mit dem Gefängnisalltag und den Lebensläufen von (ehemaligen) Inhaftierten konfrontiert. Außerdem unterstützen die Engagierten Gefangene bei der Resozialisierung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
Nach einem bezaubernden Beitrag der Sängerin Sarah Matberg und des Pianisten Matthias Stoetzel aus den Räumen der Carl-Töpfer-Stitung in Hamburg wurde der Verein Die Platte lebt e. V. aus Schwerin ausgezeichnet. Er fördert die Stadtteilarbeit in den Schweriner Plattenbaugebieten und gibt dem sozialen und kulturellen Zusammenleben einen Ort. Der Verein eröffnet Möglichkeiten zur aktiven Begegnung zwischen Bewohnerinnen und Bewohnern, gestaltet Angebote im Bereich Kultur und Bildung und gibt Talenten Raum. Die Laudatio für den Preis in der Kategorie „Generationen verbinden“ hielt die Juristin und Ehefrau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender.
Marie-Alix Ebner von Eschenbach berichtete als Mitglied im Sprecherrat des Bündnisses für Gemeinnützigkeit über die Arbeit desselben. Im Anschluss verlieh Bundesfamilienministerin Franziska Giffey den Preis in der Kategorie „Leben bewahren“ an den Verein Wolfsträne e.V. aus Leipzig. Er begleitet Kinder und Jugendliche auf ihrem persönlichen Trauerweg, wenn sie Elternteile oder Geschwisterkinder verloren haben. Dabei bieten ihnen die Engagierten einen geschützten Rahmen, um ihre Trauer zuzulassen und bewältigen zu können. Die Nachfrage ist groß, denn nach wie vor sind Trauer und Tod gesellschaftliche Tabuthemen, denen am liebsten aus dem Weg gegangen wird.
Nach einem kurzweiligen Tanzauftritt des Ensemble des Gerhart Hauptmann Theaters Görlitz wurde das bundesweite Projekt Meet a Jew des Zentralrats der Juden in Deutschland in der Kategorie „Demokratie stärken“ geehrt. Die wenigsten Menschen in Deutschland kennen einen Juden oder eine Jüdin persönlich. Das Projekt “Meet a Jew” will dies ändern, indem es ehrenamtliche jüdische Jugendliche und Erwachsene an Schulen, Universitäten oder Vereine für eine persönliche Begegnung auf Augenhöhe vermittelt. So gelingt es, ein oft allgemeines Bild von Jüdinnen und Juden in unserer Gesellschaft aufzubrechen. Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie, betonte in seiner Laudatio, wie wichtig der direkte Austausch von Menschen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.
383 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es in diesem Jahr im Wettbewerb für den Deutschen Engagementpreis. All diese wunderbaren Initiativen wurden bei der Preisverleihung mitgefeiert - einen Einblick in die Vielfalt der Initativen gab ein Video mit Tanzbeiträgen der Nominierten zum Song Tanz der Moleküle der Berliner Band MIA.
Der mit 10.000 Euro dotierte Publikumspreis wurde durch den ehemaligen Fußballnationalspieler Gerald Asamoah an das Projekt Tommy nicht allein – die Kliniknannys vergeben. Mit knapp 9.600 Stimmen wurde das Projekt der Universitätsmedizin Rostock auf den ersten Platz gewählt. Es unterstützt Kinder während Krankenhausaufenthalten – denn diese sind für sie meist eine plötzliche und manchmal sehr langwierige, in jedem Fall äußerste Belastung. Die Medizin-Studierenden der Universitätsmedizin Rostock haben einen 24h/365-Telefonservice aufgebaut. Wer Zeit hat, besucht das jeweilige Kind. So werden kranke Kinder nicht allein gelassen und erfahren Freude und Wärme, Familien entlastet, und die Studierenden für die seelische und soziale Seite der Gesundheit sensibilisiert.
Seit seiner Flucht aus Damaskus nach Deutschland und bewegt von dem Wunsch, seine neue und seine alte Heimat zu verbinden, engagiert sich Bashar Hassoun in Berlin für die gemeinnützige Organisation FREEARTUS. Ziel von FREEARTUS ist es, Menschen aus verschiedenen Kulturen mit den Mitteln der Kunst zusammenzubringen und geflüchteten Menschen Zukunftsperspektiven zu geben. 2017 wurde so das LAWRENCE in Berlin Mitte eröffnet: ein Kulturforum mit Galerie und Veranstaltungsräumen sowie großem orientalischen Restaurant. Im Geist der Gastfreundschaft finden hier Ausstellungen, zahlreiche Vorträge und Workshops, Theaterperformances und Konzerte statt. Teil dieses Konzeptes ist es, geflüchtete Menschen aktiv zu beteiligen und Arbeitsplätze für sie zu schaffen.
Die Arbeit von „Gefangene helfen Jugendlichen e. V.“ aus Hamburg beruht auf zwei Säulen: Einerseits führt er Präventionsprojekte mit gefährdeten Jugendlichen durch, um ein Abgleiten in die Kriminalität zu verhindern, indem er sie mit dem Gefängnisalltag und den Lebensläufen von (ehemaligen) Inhaftierten konfrontiert. Andererseits unterstützen die Engagierten Gefangene bei der Resozialisierung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Die Projekte des Vereins umfassen u.a. JVA-Besuche von Jugendlichen, Anti-Gewalt-Trainings, Suchtprävention, pädagogisches Boxen, und Aufklärung über Cybermobbing.
Der „Die Platte lebt e. V.“ aus Schwerin fördert die Stadtteilarbeit in den Schweriner Plattenbaugebieten und gibt dem sozialen und kulturellen Zusammenleben einen Ort. Der Verein macht die Platte lebens- und liebenswert, indem er Möglichkeiten zur Begegnung eröffnet, Angebote im Bereich Kultur und Bildung gestaltet, Talenten Raum gibt und den Bewohnerinnen und Bewohnern aktive Begegnungen ermöglicht. Kurz: Er stiftet Zusammenhalt. Der Verein „Die Platte lebt“ ist für alle da – für Einheimische und Migrantinnen und Migranten, für Alt und Jung.
Der „Wolfsträne e. V.“ aus Leipzig begleitet Kinder und Jugendliche auf ihrem persönlichen Trauerweg, wenn sie einen Elternteil oder ein Geschwisterkind verloren haben. Dabei bieten ihnen die Engagierten einen geschützten Rahmen, um ihre Trauer zuzulassen und bewältigen zu können. Die Nachfrage ist groß, denn Trauer und Tod werden in unserer Gesellschaft noch zu oft verdrängt. Die professionell ausgebildeten Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter des Vereins rücken den Umgang mit dem Tod somit ein entscheidendes Stück ins Leben.
Viele Menschen in Deutschland kennen keinen Juden oder keine Jüdin persönlich. Das bundesweite Projekt „Meet a Jew“ des Zentralrats der Juden in Deutschland mit Sitz in Berlin will dies ändern, indem es ehrenamtliche jüdische Jugendliche und Erwachsene an Schulen, Universitäten oder Vereine für eine persönliche Begegnung auf Augenhöhe vermittelt. In den Begegnungen geben die jüdischen Ehrenamtlichen ab 14 Jahren individuelle Einblicke in ihren persönlichen Alltag. So gelingt es, ein oft stereotypes Bild von Jüdinnen und Juden in unserer Gesellschaft aufzubrechen, und individuelle Einblicke in die Vielfältigkeit des jüdischen Lebens hierzulande zu bekommen.
Die Bürgerinnen und Bürger haben entschieden und mit 9.600 Stimmen das Projekt „Tommy Nicht Allein - die Kliniknannys“ der Universitätsmedizin Rostock auf den 1. Platz gewählt. Ein Krankenhausaufenthalt ist für Kinder eine oftmals plötzliche und manchmal sehr langwierige, in jedem Fall große Belastung. Nicht immer können Eltern jederzeit ihre Kinder besuchen. Die Medizin-Studierenden der Universitätsmedizin Rostock haben einen 24h/365-Telefonservice aufgebaut, der per Kurznachricht eine Einsatzabfrage bei seinen über hundert Mitgliedern auslöst. Wer Zeit hat, besucht dann das Kind. So werden kranke Kinder nicht allein gelassen und erfahren Freude und Wärme, Familien entlastet, und die Studierenden für die seelische und soziale Seite der Gesundheit sensibilisiert.
In unserer Mediathek finden Sie Bilder der Preisträgerinnen und Preisträger zum Download.
Zudem finden Sie hier unsere Audiobeiträge und Videos.
Hier finden Sie die 50 bestplatzierten Nominierten der Abstimmung über den Publikumspreis 2020 (PDF).